In ihren skulpturalen, lyrischen und gesungenen Arbeiten setzt sich Klara Kayser auf vielfältige Weise mit dem Körper als Ort von Einschreibungen auseinander, den sie immer wieder anhand unterschiedlicher Übersetzungsprozesse in einen polyvokalen-imaginären Verhandlungsraum überführt. Dabei können Gerüche, Geschmackssorten und Lebensmittel zu bedeutungsstiftenden Kompliz*innen und spekulativen Erweiterungen des Körpers in ihren Werken werden. So besetzen die skulpturalen Arbeiten unter dem Titel Wherever you are in Form von roten Kirschen eine Eiche im Lantz’scher Park und assoziieren eine Körperbezogenheit, die an Testikel erinnert. Der Titel der Arbeit beschreibt einen Zustand des Begehrens und verweist auf ein ortsungebundenes Versprechen, dass die Künstlerin humorvoll mit Logiken ökonomischer Einverleibung verbindet. Von der „verbotenen Frucht“, die am Baum der Erkenntnis wächst, bis hin zu kapitalistischen Narrativen globaler Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Warenwelt. Letzteres ergibt sich aus den formalen Eigenschaften der Arbeit – als abnehmbares und transportierbares Obstgedeck können die Kirschen flexibel an verschiedene Orte und Bäume gehangen werden. Victoria Tarak
wherever you are
which earth ever.
oozing,
gazing, playing tennis.
elongating roots
- not dancing for me
- but in worlds ahead
I have the loving sun
to remind me
to remind you.